Was tun Sie für andere?

Diese Frage stellte mein damaliger Chef einem jungen Patienten, der nach einem schweren Unfall eine Querschnittlähmung erlitten hatte und nur noch seinen Kopf aktiv bewegen konnte. Ich hielt damals als junge Assistenzärztin bei meiner ersten gemeinsamen Visite mit dem Chefarzt die Luft an: wie kann man nur einen solchen Patienten so etwas fragen? In meiner ersten Reaktion hielt ich das für völlig unangemessen. Aber die Antwort des Patienten zeigte mir, dass wir alle ein Teil des sozialen Miteinanders sein wollen.  Der Mann kannte sich gut mit IT-Lösungen aus und löste so manches Computerproblem seiner Nachbarn zu Hause. Wir wollen geben und nehmen (manchmal ist es keine Frage des Wollens). Helfen, unterstützen, für Andere etwas tun ist ein Teil unseres sozialen Selbstverständnisses. Das lässt auch denjenigen, der vermeintlich nur Hilfe benötigt, auf Augenhöhe mit den Helfenden, den Mitmenschen sein. Die Frage: Was tue ich für andere? dürfen wir uns ruhig ab und zu mal stellen.

Mein Augenöffner für Sie: Fragen Sie sich ab und zu mal: Was tue ich für andere?

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Das war einmal

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Gut zuhören – das kann ich